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Tradition & Geschichte

Große Geschichte, bewegende Gegenwart - des Hotel Saltauserhof in Passeier bei Meran Südtirol

Tradition & Trend: Gedanken über die gute alte Zeit und darüber, was heute alles besser ist.
Spazieren Sie mit uns gelassen vom 12. Jahrhundert ins zweite Jahrtausend. Der Saltauserhof hat Geschichte. Als ältester "Schildhof" bot er hier, wo sich Burggrafenamt und Passeier die Hand reichen, Reisenden seit jeher Quartier. Nur dem Gericht des Landeshauptmanns unterstellt, in Zeiten des Krieges mit der Sicherung des Jaufenweges beauftragt und im Frieden "Hof-Lieferant" von Fisch und Wildbret für Schloss Tirol, genoss er einen Sonderstatus bei Adel, Bürger und selbst der Kirche.

Durch eine Urkunde des Landesfürsten König Heinrich wurden 1317 einige Männer aus dem Passeier zu "Einschildrittern" und somit in den niederen Adelsstand erhoben. Diese landesfürstlichen Dienstmannen hatten als Gegenleistung für Waffendienste verschiedene Privilegien wie z.B. das volle Jagd- und Fischereirecht und bestimmte Steuerfreiheiten. Aus der Bezeichnung "Schildherren" wurde später die Bezeichnung "Schildhöfe". Heute gibt es in Passeier noch 11 dieser architektonisch auffallenden Höfe.

Der Schildhof Saltaus am Eingang des alten Gerichtes Passeier aus dem 12. Jahrhundert ist der älteste im Tale und war bereits 1254 Zollstation der Grafen von Tirol. Man vermutet aber viel früher eine Raststation am heutigen Standort, denn bereits um 15 v. Chr. führte ein Römerweg über den Jaufen und die römischen Bezeichnungen saltus (Schlucht) oder saltuosus (schluchtig) verweisen sowohl auf den heutigen Namen Saltaus als auch auf das Gelände. Der Großhof, der 1240 geteilt wurde in Unter- und Obersaltaus und Stega, ging frühzeitig in den Besitz Adeliger über. Die Edlen von Saltaus trugen in ihrem Wappen drei Lilien.

In der Zeit um 1670 wurden im Schildhof Saltaus gelegentlich Gerichtverhandlungen abgehalten, obwohl der Schildhof nie als regulärer Gerichtssitz im Tale aufschien.

Auch die Jahre der Tiroler Freiheitskämpfe gingen am Saltauserhof nicht spurlos vorbei: dort fanden öfter Beratungen der Bauern statt, 1809 wurden die Kellerräume des Gasthauses als Gefängniszellen für Bayern und Franzosen genutzt. Andreas Hofer traf sich 1809, dem Freiheitsjahr, mit Bauern in Saltaus.

Der Schildhof hatte immer wieder verschiedene Besitzer und Pächter. Josef Valentin Haller zu Saltaus (auch Bürgermeister von Meran) nahm Mitte des 19. Jh. viele Restaurierungen am Gasthaus und den Nebengebäuden vor.

Zur Jahrhundertwende kam der Hof in finanzielle Schwierigkeiten und wurde von der Stadtverwaltung Meran ersteigert und mehrmals wiederverpachtet, was immer mehr zum Verfall des Gutes führte. 1936 erstand Josef Pircher den Schildhof, baute ihn als Gastbetrieb wieder auf und legte den Grundstein dafür, dass heute seine Nachkommen ein gut laufendes und mustergültig renoviertes Hotel führen.

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